Osterrönfeld – Der kleine Fiete ist etwas schüchtern. Aber das Salböl gefällt ihm. Er taucht seinen Finger gleich ganz tief ein und zeichnet etwas auf die Hand seiner Mutter. Ein Kreuz ist es nicht, aber einen Wunsch hat er. Alles Gute wünscht er seiner Mutter. Auch Fietes Schwester Kaja taucht die Finger in das Öl und wendet sich dann ihrer Mutter zu. Vorher hatte diese ihre beiden Kinder gesegnet und ihnen gute Wünsche zugesprochen.
Die Stimmung ist andächtig am Segenstisch in der Kita Bahndammzwerge in Osterrönfeld. Zwei Erzieherinnen haben verschiedene Formen der Segnung ausprobiert, sich fotografieren lassen und die Bilder ausgestellt. Die Kinder finden das spannend, sie kennen die Erzieherinnen aus ihrem Alltag, die Gesten wie das Handauflegen oder eben die Zeichnung des Kreuzes in die Hand sind neu. Einige versuchen sich selbst daran, so wie Fiete und seine Schwester, andere schauen sich nur die Bilder und die Symbole an.
Der Segensnachmittag in der Kita war ein besonderes Angebot für Eltern und Kinder. „Endlich dürfen wir nach Corona die Eltern auch mal wieder in unsere Räume einladen“, sagt Ellen Czeczatka, seit gut einem Jahr Leiterin der Kita Bahndammzwerge. In den verschiedenen Räumen der Kita gab es Möglichkeiten zum Malen von Segensbilder, Segensbriefe konnten geschrieben und von einer Leine ein laminierter Segen mitgenommen werden. Auch Brot und Weintrauben standen bereit. Die Erzieherin Vanessa Runge erzählte die Geschichte der Kindersegnung durch Jesus und natürlich gab es auch etwas zu Essen. „Kuchen können wir immer“, sagt Czeczatka.
Gesegnet wurde auch. Neben der Segnung der Kinder am Segenstisch war auch das Segensfahrrad des Kirchenkreises Mecklenburg mit dabei. Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde hatte es sich für drei Wochen ausgeliehen und als Träger der Kita beim Segensfest ausprobiert. Ellen Czeczatka segnete Kolleginnen, Eltern und Kinder. Das Lastenfahrrad war auch ansonsten ein Hingucker. „Wir hatten einen schönen Nachmittag mit tollen Gesprächen. Er hat uns allen eine Menge Spaß bereitet“, sagt die Kita-Leiterin.
Auch die anderen Kitas in Trägerschaft des Kirchenkreises nutzen die Möglichkeiten für Begegnungen, die es mittlerweile wieder gibt. So kommt in Altenholz die neue Kirchenmusikerin einmal in der Woche in die Kita oder in der Kita Parksiedlung in Rendsburg fand kürzlich eine Kinderbibelwoche statt. In Schilksee fand ein Elternabend statt zum Thema, wie eigentlich Kita funktioniert und die beiden Kitas St. Nicolai und Borby (in Trägerschaft der dortigen Kirchengemeinde) luden die Eltern ihrer Kinder gemeinsam mit den Kirchengemeinden zu einem Abend in die Kirche St. Nicolai mit gemeinsamen Gesprächen, Singen, Beten, Essen und Trinken und Kreativität rund um das Thema Fastenzeit.
„Wir freuen uns, dass wieder so viele Begegnungen stattfinden und Feste gefeiert werden und der Kontakt zu den Kirchengemeinden und Eltern wieder so lebendig ist“, sagt Sophia Fahrenkrug, Leiterin des Fachbereichs Kita im Zentrum für Kirchliche Dienste des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde. Sie ist zuständig für die 17 Kitas in Trägerschaft des Kirchenkreises. Elf weitere Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft der Kirchengemeinden. Insgesamt werden etwa 2000 Kinder in den Evangelischen Kitas im Kirchenkreis betreut.