Eckernförde – Die Kinder der Kita St. Nicolai sind mutig. Sie sind stark und können schnell etwas lernen. Das wusste Kita-Leiterin Stefanie Ludvik schon. Jetzt hat sie erlebt, dass sie in ihrer evangelischen Kita jede Menge kleine Artisten betreut. Denn ihre Kita-Kinder haben mit Anleitung von Robert Maatz vom Cirkus Zaretti nach nur zwei Tagen Probe und einer Generalprobe am Morgen der Aufführung ein fast einstündiges Programm in die Manege gebracht.
Das Zirkuszelt auf der Kitawiese war voll, die Spannung groß. Als erstes durften die Kleinsten dran. Während sich einige Krippenkinder mehr für die bunten Scheinwerfer interessierten oder der fetzigen Musik lauschten, nahmen andere die Aufgabe an: Die Plastikteller drehten sich auf den Stäben und bei einigen sogar auf den Fingern. Großer Applaus. Den gab es auch für alle anderen Nummern. Für die Bodenturner, von denen einige besonderen Mut bewiesen, weil Philipp Maatz sie nach oben stemmte, fallen ließ und auffing. Für die Jongleure, die sich mit rotierendem Teller auf dem Boden drehten.
Großer Applaus auch für die Zauberer, die mit Schwertern in eine Kiste stachen, in die vorher ein anderes Kind geschlüpft war. Es blieb – natürlich – unverletzt und am Ende der Nummer stiegen gleich noch zwei Kinder mehr aus der Kiste. Die Clowns brachten, wie es ihre Aufgabe ist, das Publikum zum Lachen und hatten selbst sehr viel Spaß mit Musik und Zirkusdirektor Maatz. Zum Abschluss dann der Höhepunkt. Zunächst fing es noch fast harmlos an, mit Nagelbrett und Glasscherben.
Dann das Feuer. Robert Maatz baut einen Spannungsbogen auf. Zunächst greifen die Kinder – mit Maatz Anleitung und immer in Kontakt mit dem Zirkusdirektor – in das Feuer. Dann schluckt er Feuer und am Ende der Vorstellung spuckt er große Flammen. Sofort danach die Ansage an die Kinder – und ihre Eltern: Bloß nicht nachmachen. „Ich habe das lange Jahre geübt“, sagt Robert Maatz. Er stammt aus einer Zirkusfamilie, die seit mehr als 90 Jahren vor allem in Schleswig-Holstein unterwegs ist. Der Cirkus Zaretti wurde 1986 gegründet und ist nach eigenen Angaben der erste Mitmachzirkus in Norddeutschland.
„Wir hatten eine tolle Woche. Das hat allen viel Spaß gemacht: meinen Kolleginnen und mir und natürlich den Kindern“, sagt Stefanie Ludvik. Dienstag und Mittwoch wurde geprobt, Donnerstagvormittag war dann die Generalprobe geschminkt mit Kostümen und Donnerstagnachmittag folgte die Aufführung. Auch Robert Maatz war voll des Lobes für die Kinder und kündigte an, kommendes Jahr wiederzukommen. Dann schlägt der Cirkus Zaretti sein Zelt bei der benachbarten Sprottenschule auf.